Sieben „Todsünden“ für Ingenieure beim Vorstellungsgespräch
Laut Statistik erhält nur jeder fünfte Bewerber nach einem Vorstellungsgespräch auch einen Arbeitsvertrag angeboten. Daher ist es umso wichtiger für Ingenieure durch ihre Persönlichkeit zu überzeugen und ihre eigenen Kompetenzen klar darzustellen.
Zur Ihrer Beruhigung: Die wenigsten Vorstellungsgespräche laufen hundertprozentig rund.
Kaum ist das Gespräch beendet, fällt den meisten Bewerbern die vermeintlich perfekte Antwort auf die knifflige Frage ein, wo vorher nur gähnende Leere war. Bleiben Sie gelassen. Denn meist zählt der Gesamteindruck, den Sie als Bewerber hinterlassen haben. Da fällt ein kommunikativer Stolperstein sicher nicht so schwer ins Gewicht.
Von einer nicht ganz gelungenen Antwort auf eine Frage im Gespräch ganz abgesehen, gibt es allerdings auch echte Fehler, die Sie als Bewerber auf jeden Fall vermeiden sollten. Hier ein kurzer Überblick:
1. Mangelnde Vorbereitung
Sammeln Sie so viele Informationen wie möglich über das Unternehmen, bei dem Sie sich vorstellen. Im Gegensatz zu anderen Berufen können inhaltliche Kernpunkte der verschiedenen Unternehmen sehr unterschiedlich sein und sich daher sehr unterschiedlich auf Ihre künftige Tätigkeit auswirken. Durch eine gründliche Vorbereitung zeigen Sie echtes Interesse und präsentieren sich glaubwürdig und authentisch. Überlegen Sie sich vorher, warum Sie gerade in diesem Unternehmen arbeiten möchten. Das hilft Ihnen, Ihre Vorstellungen klar zu formulieren und zeigt dem Unternehmen etwas über Ihre Motive. Diese Frage zählt zu den Klassikern – Sie sollten sie also auf jeden Fall überzeugend beantworten können.
2. Unpünktlichkeit
Ein Unternehmen sucht zuverlässige Mitarbeiter. Planen Sie genug Zeit für Ihre Anreise ein und rechnen Sie mit möglichen Verkehrsbehinderungen. So kommen sie ausgeruht zu Ihrem Termin und können das Gespräch ruhig und konzentriert führen. Auch zu frühes Erscheinen kann negativ bewertet werden. Melden Sie sich 5 bis 10 Minuten vor dem Gesprächsbeginn im Unternehmen und vergessen Sie nicht, Ihr Handy auszuschalten.
3. Langweilige Präsentation
Sie kennen sich selbst am besten! Und Sie haben sich im Vorfeld mit den Anforderungen der neuen Position vertraut gemacht. Überlegen Sie sich also vorab, wie Sie sich in kurzer Zeit optimal darstellen können. Üben Sie Ihre Präsentation laut vor dem Spiegel oder vor Zuhörern. Versetzen Sie sich in die Lage ihres Gesprächspartners: welche Eigenschaften und Qualifikationen sind ihm/ihr wichtig? Präsentieren Sie eine stringente Geschichte – in der Ihre Motivation keinesfalls zu kurz kommt. Denn die ist hier mindestens so wichtig wie Ihre Daten aus dem Lebenslauf.
4. Lange Monologe
Nehmen Sie Ihren Gesprächspartner wahr – und gehen Sie auf ihn ein! Zeigen Sie Interesse, indem Sie Fragen stellen. Versuchen Sie an Sie gerichtete Fragen konkret und authentisch zu beantworten. Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden und fallen Sie ihm nicht ins Wort. Bleiben Sie gelassen und freundlich – denken Sie immer daran: Das Gespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen.
Was oft vergessen wird: Halten Sie Augenkontakt zu Ihren Gesprächspartnern, auch zu denjenigen, die nicht aktiv am Gespräch teilnehmen. Sprechen Sie laut und deutlich und achten Sie auf Ihre Körperhaltung.
5. Unrealistische Gehaltsvorstellungen
Erkunden Sie sich vorher nach den üblichen Gehältern in der Branche. Geben Sie einen Gehaltsrahmen an, so dass beide Seiten die Möglichkeit haben, aufeinander zuzugehen.
6. Kritik am vorherigen Arbeitgeber
Unternehmen suchen loyale Mitarbeiter. Wenn Sie Kritik an Ihrem jetzigen oder vorherigen Arbeitgeber üben, befürchtet Ihr potentieller neuer Arbeitgeber, dass Sie sich in ein paar Jahren bei Ihrem nächsten Vorstellungsgespräch auch negativ über das Unternehmen äußern werden. Äußern Sie Kritik daher in Bezug zu sich selbst als Arbeitnehmer.
7. Eigene Schwächen?
Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken zu Ihren eigenen Schwächen. Überlegen Sie sich Schwächen, die Sie wiederum auch als Stärken auslegen können, z.B. “perfektionistisch”: Sehr genaues Arbeiten, aber auch u.U. lange Projektdauer.